Statt der angekündigten 5 Dollar Eintritt haben wir ungefähr das Doppelte bezahlt und nachts dann auch noch ein Taxi nehmen müssen, weil wir den letzten Bus um 10 Minuten verpasst hatten. Aber Spaß hatten wir trotzdem nicht zu knapp. Man könnte sogar sagen, dass wir uns mit einer gewissen Aura dekadenter Belustigung umgaben… Prinzenrolle und Plüschsessel sind nu wirklich nichts Alltägliches.
Dienstag, 25. September 2007
Montag, 24. September 2007: Kinoabend zur Belohnung
Nach einem richtig anstrengenden Intensiv-Sprachkurs, was gönnt man sich da zur Belohnung? Genau, einen richtig entspannenden Kinoabend mit einem richtig klassischen Hollywood-Thriller. Deshalb sind Markus, Doro und ich gestern Abend bis nach Malcha in die Südstadt rausgefahren und haben uns in der Spätvorstellung The Bourne Ultimatum angetan.

Statt der angekündigten 5 Dollar Eintritt haben wir ungefähr das Doppelte bezahlt und nachts dann auch noch ein Taxi nehmen müssen, weil wir den letzten Bus um 10 Minuten verpasst hatten. Aber Spaß hatten wir trotzdem nicht zu knapp. Man könnte sogar sagen, dass wir uns mit einer gewissen Aura dekadenter Belustigung umgaben… Prinzenrolle und Plüschsessel sind nu wirklich nichts Alltägliches.
Statt der angekündigten 5 Dollar Eintritt haben wir ungefähr das Doppelte bezahlt und nachts dann auch noch ein Taxi nehmen müssen, weil wir den letzten Bus um 10 Minuten verpasst hatten. Aber Spaß hatten wir trotzdem nicht zu knapp. Man könnte sogar sagen, dass wir uns mit einer gewissen Aura dekadenter Belustigung umgaben… Prinzenrolle und Plüschsessel sind nu wirklich nichts Alltägliches.
Sonntag, 23. September 2007
Sonntag, 23. September 2007: Eigentlich sollte ich für den Abschlusstest morgen lernen.
„Aus den Randnotizen kann man etwas über seine Mitmenschen erfahren.“, wusste schon Fräulein Smilla. (Peter Høeg, Fräulein Smillas Gespür für Schnee, Kapitel 5) Ich stimme ihr aus ganzem Herzen zu – ich würde sogar so weit gehen, dass „Randnotizen“ ganz herrliche, wenn nicht sogar die tiefsten Einblicke in die Menschen überhaupt erlauben. Was erfährt man nicht alles über sich, wenn man alte Schulhefte wiederfindet…
Fast noch interessanter ist allerdings meistens das, was die Randnotiz nicht erzählt – und was für immer und ewig verloren scheint. Es kann einen manchmal richtiggehend verrückt machen. Am großartigsten sind natürlich Randnotizen von internationalem Interesse… zum Beispiel Fermats Bemerkung über seinen „verschwundenen Beweis“.
Wenn in der Schule der Satz des Pythagoras (beim rechtwinkligen Dreieck gilt: a2 + b2 = c2) eingeführt wird, benutzt der Lehrer meistens die Zahlen 3, 4 und 5 für die Seitenlängen des Dreiecks, da sie so glatt aufgehen. Diese Gleichung geht aber auch noch mit erstaunlich vielen (genauer gesagt: unendlich vielen) anderen Ganzen Zahlen auf, z.B. mit 15, 36 und 39. Allerdings mit keiner einzigen Konstellation von Ganzen Zahlen, wenn der Exponent ein anderer ist als 2.
Diese Behauptung hat nun der Herr Fermat schon 1637 aufgestellt. Unverschämterweise hat er seinen Beweis nicht der Nachwelt hinterlassen. In seiner Ausgabe der „Arithmetica“ von Diophantos findet sich neben dem Satz des Pythagoras einzig und allein folgende hübsche Randbemerkung:
„Cubum autem in duos cubos, aut quadratoquadratum in duos quadratoquadratos, et generaliter nullam in infinitum ultra quadratum potestatem in duos eiusdem nominis fas est dividere. Cuius rei demonstrationem mirabilem sane detexi. Hanc marginis exiguitas non caperet.“
Auf deutsch:
„Es ist unmöglich, einen Kubus in zwei Kuben zu zerlegen, oder ein Biquadrat in zwei Biquadrate, oder allgemein irgendeine Potenz größer als die zweite in Potenzen gleichen Grades. Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis gefunden, doch ist der Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen.“
1994 konnten die Mathematiker Wiles und Taylor ein Beweis für diesen Satz erbringen. Allerdings verwendeten sie dazu Mittel, die Herrn Fermat vor 370 Jahren keinesfalls zur Verfügung standen.
Was bleibt? Vorläufig nur eine Randbemerkung.
Fast noch interessanter ist allerdings meistens das, was die Randnotiz nicht erzählt – und was für immer und ewig verloren scheint. Es kann einen manchmal richtiggehend verrückt machen. Am großartigsten sind natürlich Randnotizen von internationalem Interesse… zum Beispiel Fermats Bemerkung über seinen „verschwundenen Beweis“.
Wenn in der Schule der Satz des Pythagoras (beim rechtwinkligen Dreieck gilt: a2 + b2 = c2) eingeführt wird, benutzt der Lehrer meistens die Zahlen 3, 4 und 5 für die Seitenlängen des Dreiecks, da sie so glatt aufgehen. Diese Gleichung geht aber auch noch mit erstaunlich vielen (genauer gesagt: unendlich vielen) anderen Ganzen Zahlen auf, z.B. mit 15, 36 und 39. Allerdings mit keiner einzigen Konstellation von Ganzen Zahlen, wenn der Exponent ein anderer ist als 2.
Diese Behauptung hat nun der Herr Fermat schon 1637 aufgestellt. Unverschämterweise hat er seinen Beweis nicht der Nachwelt hinterlassen. In seiner Ausgabe der „Arithmetica“ von Diophantos findet sich neben dem Satz des Pythagoras einzig und allein folgende hübsche Randbemerkung:
„Cubum autem in duos cubos, aut quadratoquadratum in duos quadratoquadratos, et generaliter nullam in infinitum ultra quadratum potestatem in duos eiusdem nominis fas est dividere. Cuius rei demonstrationem mirabilem sane detexi. Hanc marginis exiguitas non caperet.“
Auf deutsch:
„Es ist unmöglich, einen Kubus in zwei Kuben zu zerlegen, oder ein Biquadrat in zwei Biquadrate, oder allgemein irgendeine Potenz größer als die zweite in Potenzen gleichen Grades. Ich habe hierfür einen wahrhaft wunderbaren Beweis gefunden, doch ist der Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen.“
1994 konnten die Mathematiker Wiles und Taylor ein Beweis für diesen Satz erbringen. Allerdings verwendeten sie dazu Mittel, die Herrn Fermat vor 370 Jahren keinesfalls zur Verfügung standen.
Was bleibt? Vorläufig nur eine Randbemerkung.
Dienstag, 18. September 2007
Dienstag, 18. September 2007: Schlafen?
Bin vollkommen übermüdet. Natürlich nicht ohne Grund: Doro (eine andere deutsche Studentin hier) und ich sind über das vergangene lange Wochenende für vier Tage in den Sinai gefahren. Wir haben todesmutig den Djebel Musa, den Berg des Mose im Dunkeln erklommen und oben übernachtet, um morgens um halb sechs den sagenhaften Sonnenaufgang beobachten zu können. Nach dieser Nacht waren wir so urlaubsreif, dass wir uns noch zwei Tage Strandfaulenzen in einem wahrhaft kitschigen Camp an der Küste gegönnt haben. Leider gab’s auch dort tolle Sonnenaufgänge, so dass ich also mein Schlafdefizit nicht wieder richtig aufgeholt habe… Bin seit drei Tagen heile zurück und sehne mich schon sehr nach dem kommenden Wochenende. Danach kommen die beiden Abschlusstests meines Sprachkurses, dann ein fünftägiges Blockseminar und dann mach ich mich vielleicht mit drei anderen Studenten wieder auf die Socken, diesmal nach Nordisrael… Geschlafen wird nächstes Jahr wieder.
Samstag, 8. September 2007
Samstag, 8. September 2007: Komm zur Sache, Mann!
Seit zwei Wochen bin ich youtube-süchtig. Wer nicht weiß, was das ist, schätze sich glücklich… Das Surfen in Tausenden von (leider) mächtig interessanten Musikvideos von lauter tollen Bands lenkt mich beharrlich von allen anderen wichtigen Dingen ab. Die Hausaufgaben wachsen mir seit diesen zwei Wochen wirklich unheimlich über den Kopf. Vor lauter Überarbeitung (und youtube...) beantworte ich keine E-mails mehr, pflege meinen Blog nicht mehr, stelle keine Fotos mehr ins Internet und schlaf jetzt wirklich bei weitem nicht mehr genug.
Und das Ende naht mit seinen Schrecken – Abschlusstests! Aber auch gut ist, dass ich das Ende überhaupt schon sehen kann. Die letzte Woche war einfach Mist, und ich war froh, als ich Donnerstag Abend endlich Wochenende hatte. Gestern Abend waren wir deutschen Studenten hier zu verschiedenen jüdischen Familien zum Schabbat-Diner eingeladen. Das war ein sehr schöner Abend. Und was noch wichtiger ist: Es gab endlich wieder mal was richtig Gutes zu essen! Hab mich mächtig vollgefressen (sehr stilvoll natürlich) und seit langer Zeit mal wieder ein Völlegefühl genossen. Morgen früh geht’s wieder los.
Von Mittwoch bis Samstag ist hier frei, weil das jüdische Neujahr dann groß gefeiert wird. Dann will ich mit einer anderen Studentin für vier Tage einen Trip auf die Sinai-Halbinsel unternehmen. Das tut meinen Hausaufgaben auch nicht gut, aber man will ja auch mal was anderes sehen als den Schreibtisch – bei aller Liebe, also wirklich!
Fazit: Ende in Sicht! Spätestens in zweieinhalb Wochen melde ich mich wieder ausführlicher…
Und das Ende naht mit seinen Schrecken – Abschlusstests! Aber auch gut ist, dass ich das Ende überhaupt schon sehen kann. Die letzte Woche war einfach Mist, und ich war froh, als ich Donnerstag Abend endlich Wochenende hatte. Gestern Abend waren wir deutschen Studenten hier zu verschiedenen jüdischen Familien zum Schabbat-Diner eingeladen. Das war ein sehr schöner Abend. Und was noch wichtiger ist: Es gab endlich wieder mal was richtig Gutes zu essen! Hab mich mächtig vollgefressen (sehr stilvoll natürlich) und seit langer Zeit mal wieder ein Völlegefühl genossen. Morgen früh geht’s wieder los.
Von Mittwoch bis Samstag ist hier frei, weil das jüdische Neujahr dann groß gefeiert wird. Dann will ich mit einer anderen Studentin für vier Tage einen Trip auf die Sinai-Halbinsel unternehmen. Das tut meinen Hausaufgaben auch nicht gut, aber man will ja auch mal was anderes sehen als den Schreibtisch – bei aller Liebe, also wirklich!
Fazit: Ende in Sicht! Spätestens in zweieinhalb Wochen melde ich mich wieder ausführlicher…
Samstag, 18. August 2007
Dienstag, 14. August 2007: Ungeplanter Zwischenfall
Bin am Montag Abend verfrüht ins Bett gegangen, weil mir nicht gut war. Am Dienstag früh wusste ich dann auch, warum: Ich hatte dröhnende Kopfschmerzen und Fieber. Gefrustet hab ich Dienstag und Mittwoch im Bett verbracht, bis es mir am Donnerstag wieder besser ging. Drei Tage Uni verpasst. Nicht gut. Dafür darf ich am Montag um vier Uhr – nach dem langen Uni-Tag und einem Test im Lektürekurs – noch den wöchentlichen Test nachholen, den ich am Donnerstag verpasst habe. Mal sehn was DA wohl bei rauskommt...
Montag, 13. August 2007: Mission impossible
Hurra! Ich hab wieder eine Mission! Sie lautet: Verkehrserziehung. Gestern hab ich mir endlich ein Fahrrad gekauft. Heute Morgen bin ich dann gleich damit zur Uni auf den Har haZofim, den Mount Scopus gefahren. Erstaunlicherweise geht es erst mal ganz schön weit abwärts, bis ich dann auch bergauf fahren muss. (Heißt, der Heimweg ist dann nach dem langen Uni-Tag noch nicht mal so erholsam wie ich dachte.) Aber was soll’s. Ich kam fünf Minuten zu spät, weil ich dauernd angehalten habe, um auf der Karte nachzugucken, ob ich mich auch nicht verfahren habe. Habe ich aber nicht. Dafür dann auf dem Rückweg, als ich nicht mehr so oft auf die Karte guckte. Für den Hinweg brauchte ich eine halbe Stunde (und ich bin seeehr langsam gefahren), für den Rückweg eine ganze.
Es war ein unglaublicher Genuss, wieder Fahrrad zu fahren. Ich kam voller Adrenalin und Glückshormone in der Uni an. Rad fahren ist SUPER! Ich bin ein Radfahrer. Die erste Aufgabe meiner Verkehrserziehung muss es sein, dass die Israelis Radfahrer SEHEN lernen. Es ist ein unheimliches Gefühl: Sie SEHEN dich nicht. Israelische Autofahrer sind es gewohnt, im Augenwinkel ungefähr wahrzunehmen, ob ein Auto kommt, das größer ist als das eigene, und fahren dann gewöhnlich auch schon los. So unwichtige Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer sehen sie nicht. Man existiert in einem gewissen Sinn nicht, weil man zu unbedeutend ist. Das macht einen gewissen Reiz aus, es ihnen beizubringen.
Es gibt überhaupt nur eine einzige schlimme Stelle auf meiner Strecke, genauer auf dem Rückweg. An ihr treffen mehrere Ungunstfaktoren mit überzeugender Macht aufeinander. Es ist die steilste Stelle der Strecke und gleichzeitig eine der engsten, an der sich nachmittags auf dem Rückweg der Verkehr furchtbar staut. Kilometerlang so hinter den Bussen herzuzuckeln, die man unmöglich überholen kann und die einem bei jedem Mal Anfahren dicke schwarze stinkende Diesel-Qualmwolken ins Gesicht pusten, ist ein atemberaubendes Erlebnis. In diesen Momenten bereut man es, mit dem Fahrrad hinter einem Bus zu stehen und nicht – genau wie alle anderen Jerusalemer – dicht gedrängt in diesem vollklimatisierten Bus zu sitzen oder zu stehen und gelangweilt die Fußgänger, Autos oder die seltenen Verrückten mit ihren Fahrrädern da draußen zu beobachten.
Es war ein unglaublicher Genuss, wieder Fahrrad zu fahren. Ich kam voller Adrenalin und Glückshormone in der Uni an. Rad fahren ist SUPER! Ich bin ein Radfahrer. Die erste Aufgabe meiner Verkehrserziehung muss es sein, dass die Israelis Radfahrer SEHEN lernen. Es ist ein unheimliches Gefühl: Sie SEHEN dich nicht. Israelische Autofahrer sind es gewohnt, im Augenwinkel ungefähr wahrzunehmen, ob ein Auto kommt, das größer ist als das eigene, und fahren dann gewöhnlich auch schon los. So unwichtige Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer sehen sie nicht. Man existiert in einem gewissen Sinn nicht, weil man zu unbedeutend ist. Das macht einen gewissen Reiz aus, es ihnen beizubringen.
Es gibt überhaupt nur eine einzige schlimme Stelle auf meiner Strecke, genauer auf dem Rückweg. An ihr treffen mehrere Ungunstfaktoren mit überzeugender Macht aufeinander. Es ist die steilste Stelle der Strecke und gleichzeitig eine der engsten, an der sich nachmittags auf dem Rückweg der Verkehr furchtbar staut. Kilometerlang so hinter den Bussen herzuzuckeln, die man unmöglich überholen kann und die einem bei jedem Mal Anfahren dicke schwarze stinkende Diesel-Qualmwolken ins Gesicht pusten, ist ein atemberaubendes Erlebnis. In diesen Momenten bereut man es, mit dem Fahrrad hinter einem Bus zu stehen und nicht – genau wie alle anderen Jerusalemer – dicht gedrängt in diesem vollklimatisierten Bus zu sitzen oder zu stehen und gelangweilt die Fußgänger, Autos oder die seltenen Verrückten mit ihren Fahrrädern da draußen zu beobachten.
Samstag, 11. August 2007
Samstag, 11. August 2007: Teekanne - was will man mehr?
Samstag Abend. Das Wochenende ist fast vorbei, denn in Israel beginnt die Arbeitswoche natürlich am Sonntag Morgen. Ich habe ein sehr entspannendes und teilweise auch sehr erfolgreiches Wochenende hinter mir. Das war auch nötig, denn die letzten fünf Tage Uni haben mich ziemlich geschlaucht. Dadurch ist mein Ostfriesenteekonsum auch schwupps wieder auf das alte Leipziger Maß gestiegen. Wenn man nachmittags total fertig von der Uni kommt und einem der Kopf brummt von sechs Stunden hebräischem Gerappel, geht einfach nix über eine ordentliche Kanne Tee, das beruhigt die Nerven und tut der Seele gut. Leider wird mein Vorrat deswegen nicht mal bis Weihnachten reichen. Ich muss wohl doch irgendwann einmal ein Paket ordern…
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