Samstag, 6. September 2008

Mittwoch, 3. September 2008: Eingeladen

Als ich wie üblich um acht Uhr abends „nach Hause“ lief, traf ich auf der Hauptstraße zuerst auf Gabi (im Nahen Osten ein männlicher Vorname), der mir diese Unterkunft bei seinem Schwager vermittelt hatte. Er war gerade dabei, sich einen Kaffee zu kaufen, um den zum Feierabend mit nach Hause zu nehmen, und lud mich (natürlich) ein, mitzukommen. Ich schaffte es, ihn wieder davon abzubringen und verabschiedete mich, um mich schnell in meine eigenen vier Wände zu bringen.
Kurz bevor ich die Haustür erreichte, traf ich allerdings auf Said, ein Freund von Ussamar (Gabis Schwager), der mich einlud, mit zu einem seiner Freunde zu kommen. Ich schaffte es aber nicht ganz so gut wie bei Gabi, ihn abzuwimmeln. Ich handelte ihn müde auf einen Kaffee und eine halbe Stunde runter und gab dann auf. Er nahm mich mit ins Nachbarhaus, wo ich die Familie von Jorge kennen lernte. Ich blieb dreieinhalb Stunden, trank Kaffee und aß Brezel, konnte sie aber davon überzeugen, dass ich kein komplettes Abendessen mehr brauchte.
Am nächsten Morgen, als ich mir bei Ussamar den bereits üblichen (nix zu machen) morgendlichen Kaffee abholte, bekam ich Schelte, wo ich denn gestern Abend gewesen wäre, ich wäre ja gar nicht vorbeigekommen, ob ich sie nicht mehr leiden möge. Allerdings akzeptierte er die Entschuldigung, dass ich bei Jorge gewesen war, anstandslos. Ganz anders als zwei Tage zuvor, als ich einmal gesagt hatte, ich wäre in der Stadt gewesen und hätte in einem Café gesessen und arabischen Tee getrunken. „Café? Warum? Ist doch alles hier, warum kommst du nicht zu uns?!“

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