Freitag, 29. August 2008

Freitag, 29. August 2008: Nablus, Hotel Jasmin

Für drei Wochen bin ich in Nablus und arbeite bei den Schwestern der Mutter Theresa. Die haben hier ein Haus für schwerstbehinderte Kinder und alte Frauen. Heute ist mein dritter Arbeitstag und ich habe beschlossen, mich in der Stadt nach einer Möglichkeit umzusehen, irgendwo ins Internet zu kommen. Tatsächlich, im Hotel Jasmin gibt es einen wireless-Zugang. Hier sitze ich jetzt also seit zwei Stunden, lese und schreibe E-mails und trinke Schai, den tollen arabischen Tee. Das heißt, so toll ist er gar nicht. Wie immer, wenn man nicht in eines der urigen arabischen Cafés (für verwöhnte deutsche Wohlstandsbürger: Löcher) geht, sondern in irgendein europäisches Flair, kriegt man überhaupt keinen echten Schai. Stattdessen tischen sie einem simplen Teebeuteltee auf. Immerhin mit frischer Minze, das is schon mal mehr als deutsche Cafés bieten. Nu ja, ich bin ja auch nicht zum Tee trinken hergekommen, sondern zum Internet nutzen. Das heißt, eigentlich doch auch zum Tee trinken. Aber beides zusammen geht wohl im Nahen Osten nicht – Schai und Laptop nebeneinander stehen zu sehen, verwirrt das Auge schon beim bloßen Hingucken. Das ging mir vor einem Jahr auch noch nicht so. – „Geh ein Jahr nach Jerusalem, und es wird dich total verändern.“ (Zitat von einem Ehemaligen von Studium in Israel auf der Auswahltagung)